Keine Bremsanlagenprüfung beim Service!?

Die beanstandeten „Fahrwerksgeräusche“ wurden durch das Erneuern der ausgeschlagenen Querlenker-Lager nicht beseitigt – nach wie vor ist deutlich ein lautes „Tack“ zu vernehmen wenn die Bremse in Kurven aufgemacht wird. Also am Tag nach dem Service wieder in die Werkstatt und das Problem geschildert. Es folgt eine Probefahrt mit dem Meister, natürlich lässt sich das Geräusch jetzt nicht reproduzieren obwohl es eine Stelle gibt, wo es immer auftritt. Mit dem Meister auf dem Beifahrersitz tritt es auch hier nicht auf. Vorführeffekt. Dennoch heben wir den Roadster wieder auf die Bühne, der Meister prüft noch einmal alle Fahrwerksteile, die Antriebswelle, rüttelt selbst am Endtopf des Auspuffs um Geräusche zu provozieren. Ich schildere noch einmal, wann es in der Regel auftritt. Auf der Bremse rechts abbiegen, im Kurvenscheitel die Bremse vollständig öffnen, dann „tackt“ es laut irgendwo unter dem Auto.

Der Werkstattmeister nimmt nun die Bremsanlage an den Vorderrädern genauer unter die Lupe, entdeckt einen kleinen Grat an der Innenseite der Bremsscheibe und nimmt mit einem Spiegel die innere Bremsklotzhalterung ins Visier. Die innenliegenden Bremsklötzen an beiden Vorderrädern haben mehr als 1mm Spiel – das ist wohl zuviel. Hier entsteht wohl auch das heftig tackende Geräusch: Beim Öffnen der Bremse nutzt der Bremsklotz den 1mm Freiraum um an die Halterung zu knallen.

Ratlosigkeit bei Mercedes_benzEin zweiter Meister wird hinzugerufen, er bestätigt die Einschätzung und dann teilt man mir mit, dass die Bremsanlage der Vorderachse ohnehin „runter“ sei – Scheiben und Klötze seien demnächst zu ersetzen, ich könne sie aber noch eine Weile fahren, bis die Verschleißanzeige kommt. Das Angebot dazu lautet 320 Euro für die Erneuerung der kompletten Bremsanlage an der Vorderachse.

Moment mal: Einen Tag nachdem ich meinen SLK vom Service abgeholt habe, teilt man mir auf Nachfrage zu einem Geräusch mit, dass die Bremse beinahe völlig verschliessen ist? Schaut man da bei einem Assyst B etwa nicht drauf!? Wenn ich mein Auto vom Service hole gehe ich davon aus, dass ALLES IN BESTER ORDNUNG ist. Ich bin der Meinung, man hätte mich zumindest darauf hinweisen müssen, dass die Bremse demnächst kommt? Im Moment kann ich mich über meine Mercedes-Benz-Niederlassung nicht einmal mehr wundern.

Dachmodul-Probleme nach dem Service

Nachdem wir den SLK vom Service aus der Werkstatt abgeholt haben, will ich wie üblich das Dach über die Funkfernbedienung schliessen und drücke dazu dreimal auf die Verriegeln-Taste. Es tut sich aber nichts. Ich drücke zweimal auf Öffnen um die Scheiben zu versenken, doch auch hier tut sich nichts. Also Auto wieder öffnen, Zündung ein, Dachschalter auf der Mittelkonsole betätigen, das Dach schliesst sich endlich. Das Pioneer-Autoradio läuft im Demo-Modus – ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Batterie abgeklemmt wurde. Vermutlich muss das Dachmodul neu programmiert werden?

Also das Laptop geschnappt und per USB an das Dachmodul angeschlossen. Dessen LED blinkt verdächtigerweise auch bei ausgeschalteter Zündung. Alle gespeicherten Werte im Dachmodul sind in Ordnung, ich sichere die Konfiguration einfach nochmal, betätige dann die Funkfernbedienung dreimal zum Öffnen des Daches – es tut sich nichts. Ich steige in das Auto und schalte die Zündung ein. Die Seitenscheiben und die Dreieck-Scheiben fahren sofort 2cm herunter und verharren in dieser seltsamen Position. Was ist hier los? Mein Auto kommt frisch vom Service und das Dachmodul spinnt. Es lässt sich nur über den Dachschalter der Mittelkonsole betätigen, die Fernbedienungsfunktion reagiert überhaupt nicht.

Steuerleitung des Dachmoduls mit einem Quetschverbinder repariertAm nächsten Morgen fahre ich sofort wieder zu Mercedes-Benz, der Meister schaut in den schwarzen Steuergeräte-Kasten neben der Batterie, klemmt das Dachmodul ab und wieder an, prüft die Abgriffe an den Leitungen, findet dort aber kein Problem. Dann wendet er sich dem Sicherungskasten zu und entdeckt sofort ein durchtrenntes schwarzes Kabel. Es ist die Steuerleitung des Dachmoduls, jemand muss es einfach durchgezwickt haben. Der Meister hält die Kabelenden aneinander, wir testen die Fernbedienung, die Fenster öffnen. Ein Monteur kommt und repariert die durchtrennte Leitung mit einem Quetschverbinder, das Dachmodul funktioniert wieder einwandfrei.

Das muss man sich mal vorstellen: Man bringt seinen Roadster mit funktionierendem Dachmodul zum Service bei Mercedes-Benz und bekommt ihn mit einer durchtrennten Dachmodul-Steuerleitung zurück. Ich kann das immernoch nicht wirklich fassen!

150TKM haben es in sich

Der SLK bei Mercedes-BenzAm Dienstag kam der SLK vom Service in der Mercedes-Benz-Niederlassung zurück und mittlerweile liegt auch die Rechnung für diesen Werkstattaufenthalt vor: 1.886 Euro werden für Service und Reparaturen berechnet und das, obwohl mir wirklich großzügige Rabatte von im Schnitt 15% eingeräumt wurden. Die Gesamtrechnung schlüsselt sich dabei in folgende Arbeiten auf (Preisangaben brutto inkl. Lohn und Material):

Assyst Service-Umfang B 865,42€
Getriebeölwechsel 182,20€
Querlenkerlager 399,40€
Bremsbeläge hinten 106,11€
Vorderreifen 305,75€
Prüfung Gierratensensor 23,87€

Repariert ist damit aber bei Weitem noch nicht alles: Es liegt zusätzlich noch ein Kostenvoranschlag vor, der es wirklich in sich hat. So ist der Querbeschleunigungssensor defekt und muss ersetzt werden. Die Tiptronic-Schalter lassen sich tatsächlich nur durch das Austauschen der kompletten Mittelschaltung Instand setzen. Obendrein muss mittelfristig die Bremsanlage der Vorderachse samt Bremsscheiben erneuert werden. Der Kostenvoranschlag beläuft sich nochmal auf ca. 1830 Euro, der Großteil davon entfällt alleine auf zwei wirklich teure Ersatzteile:

A000 905 52 03 Gierratensensor 628,37€
A170 267 11 24 Mittelschaltung 587,00€

Das bedeutet summasummarum rund 3.700 Euro Investition in unseren 14 Jahre alten SLK 200. Bei der Mittelschaltung ist das letzte Wort aber noch nicht gesprochen – erstens fährt der Roadster auch ohne Tiptronic einwandfrei und zweitens sollte man dazu erstmal schauen, ob sich das Teil nicht vielleicht gebraucht irgendwo beschaffen lässt – das könnte bis zu 300 Euro sparen. Der Gierratensensor aber muss ersetzt denn ohne seine korrekte Funktion droht das ESP abzuschalten und das wollen wir ganz sicher nicht!

Werkstatt-Termin über das Wochenende

Gestern war ich mit dem SLK zur Dialogannahme für den anstehenden Inspektions-Service. Es sind ja doch einige Dinge aufgelaufen und da war es gut, dass der Meister sich die Zeit genommen hat, den Roadster mal mit mir anzuschauen. Das Fahrzeug wird von Freitag bis Montag in der Werkstatt sein und folgende Maßnahmen habe ich dafür beauftragt: Weiterlesen

Rundes Jubiläum: 150.000 km

SLK-Kilometerzähler mit der runden 150.000 km
Heute war das Wetter mit 30°C und strahlendem Sonnenschein einfach zu schön um es nicht für eine kleine Runde mit dem Roadster zu nutzen. Und dann, kurz vor Dresden, war es auch schon vollbracht: Der Kilometerzähler zeigt runde 150.000 Kilometer. Unser SLK hat damit in etwas mehr als vier Jahren 75.000 Kilometer zurückgelegt, also die gleiche Strecke wie in den knapp 10 Jahren zuvor. Und weil so ein Jubiläum anständig gefeiert werden sollte hat der Wagen auch gleich mal bei 150.041km das Signal gegeben, dass er eine neue H7-Glühlampe für das Abblendlicht vorne rechts haben müsste. Jubilaren schlägt man keinen Wunsch ab und so hat er sein Birnchen an der nächsten Tankstelle auch sofort spendiert bekommen. Auf die nächsten 150.000km! PS: Nach dem Kaltstart ging die BAS/ESP-Leuchte wieder nach wenigen Minuten an und sie bleibt beim nächsten Start aus, wenn der Motor warm ist.

Service bei 150TKM steht an

Die weite Tour ans Mittelmeer hat den Kilometerzähler des SLK ganz schön beschleunigt und so steht nun schneller als gedacht ein Service vor der Tür. Pünktlich zum Geburtstag möchte man sagen, denn wir haben den Roadster vor etwas mehr als vier Jahren mit 75.000 Kilometern gekauft. Damit hat er nun seine halbe Laufzeit mit uns verbracht und damit es noch viele, gaaaaaanz viele Kilometer mehr werden soll er nun die Pflege und Wartung bekommen, die es dafür braucht.

Da wäre zum einen Assyst B: Alle Filter samt Ölwechsel sind fällig, neue Zündkerzen stehen wohl auch an. Und da der SLK sowieso schon bei Mercedes-Benz ist, können sie gleich die Tiptronic reparieren, die in den Alpen den Geist aufgegeben hat. Der Meister hat uns schon Hoffnung gemacht, dass eventuell nicht der ganze Schaltblock ausgetauscht werden muss sondern lediglich der Schalter ausgetauscht werden kann. Das Radlager vorne rechts hat man schon beim letzten Service angekündigt, dafür läuft es eigentlich noch ganz gut. Und dann wäre da noch manchmal dieses Knacken unter dem Fahrzeug speziell bei Lastwechseln wie Bremsen mit scharfem Einlenken. Domlager, Querlenker, Federn der Hinterachse? All das sollte mal genauestens unter die Lupe genommen werden. Nicht vergessen: Das wiederholte Angehen der ESP/BAS-Leuchte. Termin für diesen Service wird vermutlich Mitte Juli sein.

Fazit eines 3.400 km Roadstertrips

Vorweg: Der Heimweg ist das Schlimmste, ist der Weg doch noch so weit und die Gelenke schmerzen sowieso schon nach der ersten Etappe.

Sechs ganze Tage haben wir in unserem Roadster zugebracht und dabei knapp 3.400 Kilometer zurückgelegt: Über die Alpen und die Riviera bis nach Monte-Carlo und dann von der Côte d’Azur über die Provence wieder nach Sachsen. Bis auf den Verlust der Tiptronic hat der SLK uns dabei nicht im Stich gelassen. Dieser spontane Roadstertrip war ein großes Abenteuer, weiss man doch morgens nicht wo man abends sein wird und schon gar nicht, was einen hinter der nächsten Kurve erwartet. Gepäck ist mangels Kofferraumvolumen bei offenem Dach eine logistische Herausforderung, da muss der Kauf jeder Flasche Mineralwasser mit Bedacht angegangen werden. Bei der Heimwkehr schmerzt beinahe jede Faser des Körpers aber wenn man am Morgen danach aufwacht, möchte man am liebsten gleich wieder einstiegen, das Dach aufklappen und einfach weiterfahren. Wir bereuen nichts… außer vielleicht, dass wir wieder nach Hause mussten 🙂

6. Etappe: 1.100km Autobahn :(

Adieu les bleu – dass Frankreich aber auch soooo groß ist! So hart es ist, es bleibt wohl keine Wahl, die letzte Etappe des Roadstertrips über 1.100km von Grenoble legen wir auf Autobahnen zurück, sonst wären wir wohl noch drei Tage unterwegs. Also Deckel zu und ab nach Hause – durchgehend mit 130km/h. Inklusive Übernachtung in Besancon. Der Roadster bringt uns aber nicht ganz sang- und klanglos nach Hause – unterwegs leuchtet wieder die ESP/BAS-Leuchte auf, wieder erlischt sie nach einem Neustart des Motors. Mit 148.975km auf der Uhr wird der SLK daheim im Carport abgestellt, ohne einen einzigen Kratzer – danke für diesen Trip! Gut gemacht, kleiner Roadster!

5. Etappe: Lavendel und Canyons

Früh starten wir von Aix-en-Provence und wir haben uns schlau gemacht, wo der Lavendel denn nun zu finden ist. Nach günstigem Tanken geht es zunächst wieder auf der gleichen Strecke nach Saint-Paul-les-Durance, nicht ohne Zwischenfall:
Leuchtende ESP-Lampe am SLKSLK vor einer alten Brücke bei Saint-Paul-les-DuranceIrgendwann geht mitten in der Fahrt leuchtet die ESP/ABS-Lampe auf dem Amaturenbrett auf. Wir nutzen eine alte Brücke zum Stopp und checken das Bordbuch: Elektronik oder Spannungsproblem sagt es. Nach dem Starten des Motors bleibt die Leuchte aus, Bremsen funktionieren also geht es weiter Richtung Riez und von dort nach Moustiers-Sainte-Marie.
Vor einem französischem Dorf-KonsumHier besorgen wir unser Mittagessen in einem französischem Konsum und die sprachliche Verständigung dabei ist immer wieder erheiternd, sprechen wir doch nicht wirklich französisch 🙂 Hinter Moustiers-Sainte-Marie beginnt sowohl die Lavendelregion als auch das Canyonland „Parc naturel regional du Verdon“ und zwar genau in der Reihenfolge. Also das erstbeste Lavendelfeld angesteuert und die Frau damit glücklich gemacht:
Roadster vor dem Lavendelfeld
Dann geht hinauf in die Berge um über atemberaubende Bergstrassen immer wieder durch enge Canyons zu fahren. Wir haben auf diesen sehenswerten, grün-markierten Strecken so viel Zeit gelassen u.a. weil wir Wiesen mit wildem Lavendel und Kräutern der Provence entdeckt haben, dass wir bis zum Nachmittag gerade einmal 130km von Aix-en-Provence zurücklegten.
SLK auf der Bergstrasse mit wildem Lavendel
Den Termin am nächsten Tag in Deutschland werden wir niemals schaffen und haben ihn deshalb nun kurzerhand abgesagt. So konnten wir uns wieder in aller Ruhe den Bergstrassen widmen bis wir gegen 17:00 Uhr feststellten, dass Deutschland noch ein gutes Stück entfernt ist.
Im CanyonlandSLK im Canyon bei BarlesRoadstern im CanyonRoadstern im CanyonRoadstern auf einsamen BergstrassenRoadstern auf einsamen BergstrassenRoadstern auf einsamen Bergstrassen
Zur Vernunft gekommen machten wir uns also auf den direkten Weg nach Grenoble von wo aus wir die Autobahn nehmen würden. Die gesamten 409km der heutigen Bergroute (Google Maps) bis Grenoble sind nicht nur landschaftlich wirklich sehr sehenswert sondern besonders aus Roadsterpilotensicht grandios – allem voran die D952. Diese Region Frankreichs werden wir wohl noch einmal besuchen müssen und dafür dann mindestens vier Wochen einplanen *lach*

4. Etappe: Von St. Tropez in die Provence

Die morgendliche Promenade von Saint Raphael
Ein Morgen mit strahlend blauem Himmel erwartet uns beim Erwachen an der der Promenade von Saint Raphael. Wir beeilen uns mit dem Frühstück um schnell wieder auf die Straße zu kommen. Wieder liegt einer dieser bekannten und wohlklingenden Namen auf dem Weg: Saint-Tropez.
Der SLK an der Côte d'Azur
Der Weg von Saint Raphael dorthin ist herrlich und wir nutzen die Morgensonne um ein wenig auf felsigen Klippen herumzuturnen und Fotos zu schiessen. Mit der Herrlichkeit ist es vorbei als wir Saint-Tropez erreichen denn es ist auch nur wieder einer dieser überlaufenen Küstenorte, die man wegen ihres Namens ansteuert.
In den Gassen von Saint-TropezWir machen trotzdem in der City fest, schauen uns die Yachten der Suppereichen an und wie sie darauf sitzen um mit ihrem Reichtum zu protzen. Dann laufen wir in der Nähe des Yachthafens noch ein wenig durch die engen Gassen mit den viel zu teuren Geschäften um uns in einem Supermarkt mit dem Mittagessen einzudecken. Nein, in Saint-Tropez muss man nicht sein – wir zumindest nicht – außer man besitzt einen Bentley und will ihn zeigen. Davon haben wir in fünf Minuten fünf Stück gesehen – ein Porsche Cayenne ist übrigens an der gesamten Côte d’Azur Mindeststandard wie ein VW Golf in Frankfurt.
Lavage: Roadsterwäsche bei Saint-TropezBeim Verlassen von Saint-Tropez sehen wir „Lavage“ – eine Autowaschbox und nach dem langen Trip hat unser Rodaster sich die Wäsche wirklich gegönnt: Speziell die Regengüsse haben doch ein unschönes Bild hinterlassen. Nach der Wäsche steht der Roadster blinkend und glänzend in der Sonne.


Der SLK macht Pause unter PalmenEs ist heiss und wir gönnen uns kurz danach in der Nähe von La Croix Valmer auf einem süßen Rastplatz unter Palmen das mittlerweile obligatorische Mittagessen: Baguette mit regionalem Käse und Weintrauben dazu. Man glaubt gar nicht, wie schnell ein Weichkäse bei solchen Temperaturen flüssig werden kann – einfach köstlich!
Dabei beschliessen wir, bei nächster Gelegenheit im Mittelmeer baden gehen zu wollen. Wir wollen uns die nahenden Großstädte Toulon und Marseille schenken und statt dessen Abschied von der Côte d’Azur nehmen und in die Berge abdrehen.
Badestopp an der Côte d'AzurIch möchte meiner Frau gerne die Lavendelfelder der Provence zeigen und verlassen wir nach einem Zwischenstopp an irgendeinem Strand (das Mittelmeer ist auch hier noch viel zu kalt *brrrr) die Küste und drehen nach Norden Richtung Collobrieres ab.

Es geht bergan und bergan und ehe wir uns versehen sind wir auf einsamen Straßen, wie wir sie lieben: Klein, ohne Verkehr, kurvig und weit weit oben mit Blick auf das Meer. Ein bischen Fahrt machen und den Wind spüren tut gut – es ist Mittag und über 30°C heiss. Das Dach zumachen wollen wir aber nicht. Auf einer kurvigen Bergstraße schiesst ein kleiner Renault um die Kurve, ich bringe den Roadster zum Stehen und eine Französin hupt erst, dann macht sie mich an: „C’est tres dangeroux ici, slowly, ok?“ Moment mal, wer kam denn hier um die Kurven gefetzt? Egal, weiter, weiter, ein Schild warnt vor Kurven auf den nächsten 16km – das sind unsere Straßen! Links, rechts, links, rechts – Querbeschleunigung einfach genial! Der Erfinder der Kurve muss Franzose gewesen sein und sogar die Straßenbeschaffenheit ist sehr gut obwohl sehr abgelegen. So geht Roadstern par excellence!
Roadstern in den Bergen bei Collobrieres
Wir folgen nun den grünen Strecken unserer Karte – diese sollen besonders sehenwert sein. Dass wir uns dabei mächtig verbrennen, stört uns wenig – es ist in der Tat sehr, sehr schön hier. Einzig die Lavendelfelder finden wir nicht – dabei sind wir doch schon in der Provence! Es ist 18:00 Uhr, wir sind kurz vor Saint-Paul-les-Durance. In vier Stunden ist Anpfiff des Achtelfinals Deutschland gegen Algerien und das wollen wir uns nicht entgehen lassen. Mangels Internetverbindung entscheiden wir, nach Aix-en-Provence zu fahren um dort das Ibis Hotel aufzusuchen. Der Franzock am Empfang nimmt uns die Hoffnung auf eine Übertragung des deutschen Spiels im französischen Fernsehen, doch er sollte zum Glück unrecht behalten: Auf TV1 sehen wir entspannt das 2:1 nach Verlängerung – der krönende Abschluss eines wahrlich perfekten, wenn auch sonnenverbrannten Tages in Frankreich! Das waren 250km Roadstertrip auf dieser Route bei Google Maps