Saisonende 2023 fiel aus.

Sternzeit 199.243. Der Roadster hat in der Saison 2023 nur 2.552 Kilometer zurückgelegt. In Worten: zweitausendfünfhundertzweiundfünfzig. Gleichzeitig war das Wetter im Oktober so dermaßen mies, daß wir zum ersten Mal seit 14 Jahren auf die Winterprozedur verzichten mussten.  Das Saisonende fiel schlicht aus, der SLK steht jetzt so, wie er nach seiner letzten Fahrt am 27. September abgestellt wurde, im Winterschlaf: Ungewaschen, ungeledert, ungesaugt. Heute dann habe ich auch endlich das Batterieerhaltungsgerät angeschlossen und wenigstens den iPod aus dem Fahrzeug genommen. Ich hätte mit allem gerechnet, aber nicht, daß der Roadster dieses Jahr nicht über die 200.000 Kilometer fährt.

Service-Arbeiten.

Sternzeit 198.002: Das „Service ist fällig“-Gepiepse bei jedem Anlassen war ganz schön nervig und ich war froh, als der Termin für den Werkstatt-Aufenthalts des Roadsters endlich gekommen war. +97 Tage zeigte die Service-Intervallanzeige zuletzt, was das Gepiepse bei einem Youngtimer angesichts der geringen Laufleistung der vergangenen Jahre wirklich lächerlich anmuten lässt. Jedenfalls sind Bremsflüssigkeit sowie Innenraumluft- und Ölfilter nun gewechselt, beim Ölwechsel wurden 5,5l frisches 5W40 eingefüllt. Die Zündkerzen wurden bei 150.000 getauscht, MB empfiehlt alle 110.000km, sodaß auf einen Wechsel verzichtet wurde. Der Preis für Motoröl ist mit 22,60 € pro Liter übrigens mehr als unverschämt. Im miesesten Deutschland aller Zeiten wird geschröpft und abkassiert, wo es nur geht.

Die Vorderreifen nun auch endlich aufgezogen, „frische“ Michelin Pilot Sport 2 MO DOT 4420 für die Vorderachse. Das schlägt inklusive Montage, Montagemittel, Gummiventile, Wuchten und Altreifenentsorgung noch einmal mit 85,86 € zu Buche. Brutal, was die Werkstatt mit dem Reifendruck veranstaltet hat: Im Tankdeckel steht vorne 2,1/ hinten 2,3. Als ich nach der Werkstatt kontrollierte, waren es vorne 2,8 (!!!) und hinten 2,7 (!!!). Wir erinnern uns: Michel empfiehlt für PS2 auf dem SKL R170 einen Reifendruck von 2,0 rundum.

Ärgernis Klima-Service. „Sollen wir auch einen Klima-Service durchführen?“ Ist schon eine Weile her, warum also nicht. Klima-Service schlägt mit 94 € inkl. Kältemittel zu Buche. Einen anschließenden Funktionstest scheint man sich in der Werkstatt zu sparen, denn seit ich das Fahrzeug abgeholt habe, kühlt die Klimaanlage das Fahrzeug nicht einen Grad runter. Jetzt darf ich nochmal zur Werkstatt und das reklamieren. Vermutlich ist aber der Klimakompressor bzw. das Magnetventil die Ursache (wie an allen meinen Fahrzeugen). Dennoch hätte man mir bei Abholung mitteilen MÜSSEN, daß die Klimaanlage nicht läuft. Ich bin sauer.

Dieser Termin mit HU/ AU hat mich summasummarum 1.047,92 € gekostet. Man kann das Geld gar nicht mehr so schnell mit dem Farbdrucker drucken, wie es einem aus den Taschen gesaugt wird. PS: Das Serviceheft meines SLK ist voll, dieser Service konnte schon nicht mehr eingetragen werden.

Hauptuntersuchung erst im zweiten Anlauf bestanden.

Sternzeit 198.002: Die Werkstatt ruft an, der Roadster ist durch die Hauptuntersuchung gefallen. Auf dem Prüfbericht steht „Erhebliche Mängel“. Darunter gelistet:
1) Abblendlicht links und rechts Einstellung zu hoch
2) Manuelle Leuchtweiteneinstellung links und recht ohne Funktion
3) Fahrtrichtungsanzeige seitlich links Mehrfach-/ LED-Lichtquellen mehr als 1/3 ohne Funktion
4) Nebellicht links und rechts Einstellung zu hoch.

1) und 4) sind Nebensächlichkeiten, aber 2) und 3) haben es in sich.

2) Die Leuchtweiteneinstellung wird mittels Unterdruck geregelt, die Schläuche sind porös und müssen getauscht werden. Die Fehlersuche nimmt Zeit in Anspruch, am Ende stehen dafür auf der Rechnung 148,16 €, zuzüglich 7,74 € für Schlauch. Na, wenigstens kann ich nun, wenn ich mal wieder Zementsäcke im Kofferraum des SLK transportiere, die Leuchtweite korrekt einstellen.

3) Fahrtrichtungsanzeige seitlich links sitzt im Spiegel, offenbar ist Korrosion ursächlich für den Ausfall. Das Ersatzteil Blinkleuchte A170 820 17 21 gibt es für 105,61 € zuzüglich 59,26 € für die Instandsetzungarbeiten.

Der Dekra-Prüfer war mit den Instandsetzungen dann so zufrieden, daß er bei der heutigen Nachprüfung auf dem Prüfbericht vermerkte: „Ihr Fahrzeug ist ohne festgestellt Mängel.“ Für HU/AU wurden 169,20 € inkl. Verzugszinsen (HU war im März fällig) berechnet, für die Nachprüfung zusätzlich 18 €.

Unter dem Strich 507,96 € für HU/ AU nebst notwendigen Instandsetzungarbeiten.
Wermutstropfen: Die nächste HU ist erst im Juni 2025 fällig.

Heckklappendämpfer: Kleines Teil, große Wirkung.

Im vergangenen Herbst wurde ich beim Ausladen des Kofferraumes beinahe vom Heckdeckel erschlagen. Die zwei Gasdruckfedern (A 170 750 00 36), die dafür sorgen sollen, daß er offen bleibt, sind nach 21 Jahren fertig. Deshalb habe ich mir von meiner Frau zu Weihnachten Ersatz gewünscht und auch bekommen. Mein Frauchen hat für unter 20 Euro „2x STABILUS LIFT-O-MAT (146 748) Gasfeder Heckklappe passend für Mercedes-Benz SLK R170“ geschossen. Weil aber Winterpause war, gerieten sie schlicht in Vergessenheit und lagerten gut versteckt im ungeöffneten Versandkarton.

Alt gegen neu.

Frischer Dämpfer.


Gestern nun wurde ich wieder beinahe vom Heckdeckel erschlagen – das brauchte es wohl als kleine Erinnerung. Der Austausch hat keine fünf Minuten gedauert – am längsten brauchte es herauszufinden, wie wohl die jeweils zwei Federklammern zu lösen sind, mit denen die Gasdruckfedern auf einem kleinen Kugelkopf fixiert werden. Das ist der einzig „schwierige“ Teil, denn die neuen Federn werden anschließend einfach auf die Kugelkopfhalterungen geklippst.

Ja, ich erinnere mich, auch wenn es schon ein paar Jahre her ist: Der Heckdeckel war früher tatsächlich ebenso geschmeidig öffnend und blieb offen, wie es jetzt auch wieder der Fall ist.

PS: Jaja, der HU-Termin lässt auch noch immer auf sich warten. Da werden wohl wieder Überziehungszinsen bei der Dekra fällig. 😅

Spätester Saisonstart aller Zeiten?

Ohne im Detail geprüft zu haben ist der heutige Saisonstart am 6. April der gefühlt späteste aller Zeiten. Dem Rodaster ist das einerlei, er schnurrt einfach los. Naja, fast wenigstens, denn er meldet sich beim Anlassen gleich mal mit einem Piepton zum Service an: -21 steht im Display. HU, Wechsel der Vorderreifen, Lenkungsdämpfer rechts stehen ohnehin an, da soll es an einem Ölwechsel nicht scheitern.

Tank war ausnahmsweise noch halbvoll und so kann es einfach losgehen, dem Stern hinterher. Die kleine Runde bei 13°C und strahlendem Sonnenschein an diesem Gründonnerstag endet mit einem Zusatzauftrag für die Werkstatt: Die Warnlampe meldet eine defekte Glühlampe, Frau sagt es sei das Bremslicht hinten rechts. Na wenn es weiter nichts ist. Allen Freunden von Klappdachroadstern wünschen wir eine schöne aber vor allem unfallfreie Saison.

Saisonende 2022 bei 20°C

Sternzeit 196.691. Auch in diesem Jahr hat unser SLK nur 4.172km eingesammelt, was weniger mit den hohen Benzinpreisen zu tun hat. Seit Juli ist ein weiterer Stern in den Stall eingezogen und der hatte in letzter Zeit den Vorzug weil doch mehr Fernstrecke anstand. Nun, wie dem auch sei: Die 200.000km-Marke ist für unseren Roadster auch dieses Jahr unerreichbar geblieben. Und auch die neuen Michelin Gummis für die Vorderachse liegen nach wie vor verpackt im Carport. Neu kann man eigentlich nicht mehr dazu sagen, denn dort liegen sie ja nun mittlerweile auch schon bald zwei Jahre. Im Frühjahr werden sie aber definitiv zum Einsatz kommen, denn unser R170 steht im März 23 zur Hauptuntersuchung an. Im März 21 hatte der Dekra-Prüfer festgestellt, daß die Vorderreifen bald verschlissen sein werden. Wenn man unseren Gummiverbrauch früherer Jahre betrachtet, darf man eigentlich auch mal herzhaft lachen. 😂

Angesichts der wenigen Kilometer haben wir uns heute beim Winterfestmachen entschieden, auf die Politur verzichtet und stattdessen an der Waschbox mal Schaumwachs aufzutragen. Zurück auf dem Hof hat sich meine Frau noch etwas besonders einfallen lassen, eher für meine Motivation als für das Auto, und nur zwei Stunden später steht der Silberpfeil geledert, gesaugt, leder- und gummigepflegt bereit für das Winterlager.

Zu berichten gibt es wenig, ich habe mir fest vorgenommen im März die Reifen aufziehen zu lassen und den Roadster dabei gleich spontan der Dekra zur HU vorführen zu lassen. Im Prinzip sollte der SLK das aus dem Stand meistern, aber womöglich wird der fette Steinschlag bemängelt, den ein BMW bei gewagtem Überholmanöver schon letztes Jahr mittig auf der Windschutzscheibe hinterließ. Meines Erachtens nach befindet er sich nicht im Sichtfeld, aber wir werden ja sehen, was der Fachmann dazu sagen wird. Zukunftsmusik, jetzt kommt erstmal die Winterpause.

Heute, wie auch die letzten Tage, war herrliches Herbstwetter bei 20°C und Sonnenschein. Es sind die Tage, an denen man immer wieder mal daran denkt, die Saison bis November zu verlängern. Aber, ach, nöööö…. die 200.000km-Marke kann ruhig noch ein bisschen warten. 😉

Teurer Spätstart für einen Youngtimer.

Sternzeit 192.519. Der Roadster wurde dieses Jahr noch nicht angelassen, auch weil ich ihn regelmäßig mit nur einem kleinen Rest Super im Tank in die Winterpause schicke. Entsprechend ist die erste Handlung nach dem Wiedererwecken ein Besuch an der Tankstelle. Aber während die Nüsse uns den Saisonstart gekostet haben, sind „natürlich“ die Spritpreise explodiert. (Mancher behauptet, dies sei der russischen Intervention in der Ukraine geschuldet. Ich glaube daran nicht, denn bereits im September letzten Jahren wurden massive Preissteigerungen angekündigt. Siehe zum Beispiel: Focus am 04.09.2021 (!!!) Aber, ach ja, der böse Russe ist Schuld. )

Nun, jedenfalls zeigt die Preismarke jetzt gerade ein annehmbares Niveau: 2,199€ für einen Liter Super E5. Mit den 3% Tankrabatt der ADAC Kredikarte ein einigermaßen akzeptabler Preis im Vergleich zu den vergangenen Tagen. Und so entscheiden wir uns spontan um 21:20 Uhr, jetzt den Tank voll zu machen. Saisonstart in der Nacht, bei 2,5°C und mit geschlossenem Dach – das gab es auch noch nicht. Dies Jahr ist irgendwie alles anders. Auto abgedeckt, schnell die Fußmatten reingelegt, Zündung einschalten. Ich lausche gespannt, wie die Systeme hochfahren, und warte noch 20 Sekunden, bis ich den Motor anlasse. Das ist regelmäßig ein spannender Moment, dieses Mal noch mehr, da offenkundig ein Tier im Motorraum überwintert hat.

Das Aggregat startet wie gewohnt, die Drehzahl pendet sich schnell stabil ein. Das ändert sich kurz, als der Wählhebel auf D gestellt wird. Die Motorelektronik regelt kurz hoch, der Roadster schüttelt sich einmal, dann werden stabile 800 Touren angezeigt. Langsam den Fuß von der Bremse nehmen, der Wagen schieb sich langsam aus dem Carport.

Während der Wagen im Scheinwerferlicht der Tankstelle steht und sich der Tank mit flüssigem Gold füllt, schleiche ich um mein Auto, immerhin habe es fünf Monate nicht gesehen. Trotz des Einsatzes einer Poliermaschine zeigen sich überall Spuren des Poliermittels. Die werden mit der ersten Wäsche verschwinden. Ansonsten bin ich einmal mehr fasziniert von meinem R170 – für einen über 20jährigen ist er eine Augenweide. Moment mal… jetzt ist er ja ein Youngtimer!

Das Klacken der Zapfsäule beendet meine schwärmerischen Gedankengänge abrupt. Die Anzeige zeigt 45,48 Liter Super für stolze 100,01 Euro.

Der Sommer 2022 kann jetzt kommen, aber vermutlich werden wir angesichts der hohen Treibstoffkosten dieses Jahr noch weniger Kilometer aufspielen als letztes Jahr – vielleicht braucht es die neuen Gummis für die Vorderräder, die seit 15 Monaten eingelagert sind, gar erst im Jahr 2023 😂 Allen Roadsterfreunden wünschen wir jetzt jedenfalls eine pannen- und unfallfreie Saison 2022!

Saisonstart 2022 – Voll auf die Nüsse!

Sternzeit 192.519. Endlich zeigt der Kalender den ersten März, wir haben einen weiteren Winter überlebt. Es ist kalt, aber es herrscht Kaiserwetter, ideale Bedingungen um den Roadster aus dem Winterschlaf zu wecken. Erste Handlung: Das Batterie-Erhaltungsgerät abklemmen. Motorhaube auf, das Display des Gerätes leuchtet mir in blau mit der Anzeig „FULL“ entgegen. Hm… da ist Sand auf dem Motorblock, ein Tier war im Motorraum. Mein Blick wandert durch die Technik und es verschlägt mir beinahe den Atem. Der ganze Motorraum ist mit Walnüssen bestückt. Wo man hinschaut, es liegen überall geknackte Nußschalen und ganze Nüsse und natürlich überall Dreck, der beim Knacken und Fressen von Walnüssen entsteht.

Ich fluche und beginne, die Nüsse aus dem Motorraum zu fischen. Nach 10 Minuten hole ich mein Weib, die kommt mit ihren schmalen Händen sicher besser in die Spalten, die ich nicht erreiche. Nun arbeiten wir zu zweit, unter die Sicherungskästen kommt aber keiner von uns beiden. Ich komme zufällig mit den Fingern in den Lüfterkasten hinter dem Kühler. Fickersapperlot, der Kasten ist bis obenhin voll mit Nüssen! Motor starten ist unter diesen Bedingungen sicher keine gute Idee – es sind ganze, feuchte, schwere Nüsse dabei, der Ventilator könnte Schaden nehmen, wenn man ihn in Betrieb nimmt.

Tief in den Motorraum gebeugt versuche ich immer wieder, mit zwei Fingern zwischen den Rotorblättern des Ventilators Nüsse zu erwischen. Immer wieder rutschen mir die runden Teile aus den Fingerspitzen. Wir arbeiten schon über eine Stunde, ich bin jetzt wirklich stinkesauer! Nach 90 Minuten gebe ich erschöpft auf. Das ist die Beute:

Geborgene Walnüsse des ersten Tages

Beute des ersten Tages

Im Ventilatorkasten sind aber immernoch bestimmt 1kg Walnüsse. Jetzt braucht es eine gute Idee. Den Kühler abzubauen ist eine davon. Ein Freund bietet mir seinen Industriesauger an, der zieht mächtig und holt sicher auch die Nüsse aus dem Kasten. Zwei Tage später steht der Sauger neben dem Auto, es geht in die zweite Runde. Tatsächlich zieht der Sauger problemlos die Nüsse aus dem Ventilator – nur dummerweise ist der Schlauch gerade so dimensioniert, daß die Nüsse nach wenigen Zentimetern stecken bleiben, den Schlauch verstopfen und entsprechend die Saugkraft senken. Es bleibt mir nichts anderes übrig, als nach jeder eingesaugten Nuss den Sauger auszuschalten, den Schlauch abzumontieren, ihn auf einen Besenstiel zu ziehen und so die Saugkraft wiederherzustellen. So vergehen weitere 90 Minuten mit der Einzelbergung von Nüssen aus dem Ventilatorkasten.

Zu guter Letzt biege ich mir noch einen stabilen Draht zu einem Löffelwerkzeug und mit der Kombination aus diesem Löffel in der rechten und dem Saugerschauch in der linken Hand gelingt es mir, auch die Nüsse unter den Sicherungskästen nach und nach zu entfernen. Natürlich nicht, ohne immer wieder den Schlauch von den Nüssen leeren zu müssen.

Vier Stunden lang habe ich Nüsse aus dem Motorraum des SLK geborgen, zum Teil mit Unterstützung meines Weibes, sodaß wir sicher gemeinsam auf fünf Stunden kommen, verteilt über zwei Tage. Dieser „Saisonstart“ fiel aus und das geht mir richtig auf die Nüsse.

Saisonende 2021

Sternzeit 192.519. Als ich eben nach dem Kilometerstand bei Saisonanfang geschaut habe, habe ich nicht schlecht gestaunt: Unfaßbare 2.872 km hat der Roadster dieses Jahr zurück gelegt. Entsprechend ist auch nur ein etwas weiterer Trip am Wochenende der Sommersonnenwende in Erinnerung geblieben. Bei 38°C ging es über die Elbe.

Mangels Kilometer gibt es für das Roadsterlog im Prinzip nichts zu berichten außer vielleicht, daß die neuen Vorderreifen noch immer eingemottet sind und auf ihren Einsatz warten. Das mag im kommenden Frühjahr geschehen. Bei dem kurzem Boxenstopp könnte dann auch gleich der Lenkungsdämpfer rechts nebst Spurvermessung erledigt werden. Nun, wir werden sehen. 2.872km. Unfaßbar.

Die abgelehnte Verkehrskontrolle.

Herbstabends, 22:20 Uhr. Wir haben gerade eine Gaststätte verlassen, das Dach geöffnet und sind 50m gefahren, um eine Einbiegung zum Wenden zu nutzen. Von links nähert sich auf der Vorfahrtsstraße ein Bulli, zündet beim Näherkommen zwei blaue Lichter auf dem Dach und hält schräg in der Einmündung etwas seitlich vor uns an. Zwei dunkel gekleidete Gestalten, ein sehr junger und ein etwas älterer Mann, steigen aus dem Fahrzeug und kommen auf den Roadster zu.

*Ich übernehme die Initiative, freundlich aber bestimmt*
Guten Abend. Wer sind sie?

*Der Junge lässt sich ein*
POLIZEI.
Das sehe ich, ich kann lesen. Ich fragte wer Sie sind.
Sie machen erstmal den Motor aus.
Der Motor bleibt an, er wurde gerade erst gestartet und bleibt an.
Sie machen den Motor aus.
Der Motor bleibt an. Ich habe gefragt, wer sie sind.

*Der Junge zeigt auf sein Namensschildchen an der Brust*
Sie wollen sich doch sicher legitimieren und sich erstmal ausweisen.

*Der Junge weist sich mit seinem Dienstausweis aus*
Ihren Personalausweis bitte. Dienstausweis ist nur in Verbindung mit gültigem Personalausweis gültig.
Das ist nicht ihr Ernst.
Doch, das ist mein voller Ernst.

*Entsetztes Gesicht beim Jungen, der Ältere mischt sich jetzt ein*
Sie machen jetzt den Motor aus. Wir haben Anweisung von unserem Dienstherren, das Motoren auszumachen sind weil Polizisten in letzter Zeit häufig angefahren werden, wenn sie das Licht kontrollieren.
Das ist ihr Dienstherr, nicht meiner.

*Der Ältere spricht jetzt mein Weib auf dem Beifahrersitz an*
Sagen Sie ihrem Begleiter, er soll den Motor abstellen.
Das ist mein Mann. Der Motor wurde gerade erst gestartet und bleibt an.

*Der Ältere bellt mich an*
Sie machen den Motor aus!
Ich stelle das Getriebe auf P und ziehe die Handbremse, sehen Sie?

*Jungscher übernimmt wieder, der Ältere geht hinter den Roadster*
Wir machen jetzt eine Verkehrskontrolle.
Verkehrskontrolle findet sich nicht im SOG¹. Auf welcher Rechtsgrundlage wollen Sie bitte eine Verkehrskontrolle durchführen?
Äähm… Verkehrsgesetz.
Sie meinen sicher Straßenverkehrsordnung?
Ääähm….
Sie wollten mir noch ihren Personalausweis zeigen.

*Der Ältere kehrt zurück und sagt zum Jüngeren*
Funkruf! Wir haben eine randalierende Person.

*Dann wendet der Ältere sich zu mir*
Sie haben Glück, wir haben eine randalierende Person.
Nein, Sie haben Glück gehabt.
Sonst haben wir keine solchen Problem mit Ihrer Klientel.
Ich gehöre nicht zu Ihrer Klientel, schönen Abend noch.

Die Bediensteten der POLIZEI® flüchten.

Dreimal Motor aus verweigert, Verkehrskontrolle abgelehnt.

Keine fünf Minuten. Der Wirt Roland und mein Weib sind Zeugen. PS: Ich besitze keinerlei Ausweis und führe auch keine Person mit mir.

¹ SOG = Sicherheits- und Ordnungsgesetz Mecklenburg-Vorpommern