Den SLK der Baureihe R172 konnten wir bereits im September 2011 ausgiebig testen, seinerzeit als SLK 250 BlueEFFICIENCY mit einem 1796cm³ Vierzylinder-Benzinmotor, der eine Leistung von 150 kW (204 PS) und ein maximales Drehmoment von 310 Nm entwickelt. Heute nun bot sich kurz die Gelegenheit, den R172 in der Dieselversion als SLK 250 CDI BlueEFFICIENCY zu testen und den Fahrbericht möchten wir dieses Mal nicht schuldig bleiben.
Diesel und offener Sportwagen, was für eine seltsame Kombination hat sich Mercedes-Benz da nun wieder einfallen lassen? Die ersten Meter bestärken unsere Skepsis – die akustische Kulisse erzeugt ein seltsames Gefühl als wir im Selbstzünder-Roadster durch eine verkehrsberuhigte Zone fahren: Das Dieselaggregat nagelt bei Tempo 30 so unverkennbar und schamlos vor sich hin, selbst Passanten schauen irritiert und trauen scheinbar ihren Ohren nicht. Zum Glück geht es gleich auf die Bundesstraße und kurz nach dem Ortsschild darf der Vierzylinder-Biturbo-Diesel mit 2143cm³ Hubraum seine Vorteile ausspielen: Bereits bei 1600 Touren liegen unglaubliche 500 Nm Drehmoment an der Kurbelwelle an und die werden so brachial an die Räder weitergegeben, dass sogar kurz das ESP sanft regelnd eingreifen muss. Dieser Diesel hat in der Tat einen Durchzug, der eines zweisitzigen Sportwagens mehr als würdig ist: Extrem kraftvoll beschleunig der SLK während das 7G-Tronic Plus Getriebe flüssig die richtigen Gänge wählt.
In der manuellen Einstellung des 7-Gang-Getriebes lassen sich die Schaltvorgänge des Roadsters über die Lenkradschalttasten gefühlt noch mal schneller vollziehen. Über das Fahrverhalten des SLK R172 braucht man an dieser Stelle wohl kein Wort zu verlieren – in der dritten Generation ist dieser Sportwagen bereits so perfekt, dass er bereits den Porsche Boxster S und den BMW Z4 im direkten Vergleich auf die Plätze verwiesen hat (siehe Vergleichstest von Auto Motor Sport). Und bereits ab ca. 60 km/h nimmt man bei geöffnetem Variodach den Klang des Diesels nicht mehr solchen wahr. Der mercedes-typische Komfort in Kombination mit dem durchzugsstarken Dieselmotor und dem damit einhergehenden sparsamen Verbrauch (NEFZ: 6,3 Liter innerorts / 4,1 Liter außerorts / 5,0 Liter kombiniert) macht den SLK 250 CDI zum rassigen Roadster mit Alleinstellungsmerkmal. Der Basispreis von 39.400 Euro brutto liegt knapp 2.500 Euro unter dem Preis der SLK 250 Benziners und ist damit mehr als angemessen.
Unser Fazit: Langsames Vorbeicruisen an einer Eisdiele könnte mit diesem Auto für eine Menge irritierter Blicke sorgen aber wer darauf keinen Wert legt und mit seinem Roadster einfach nur viel Spaß auf der Straße haben möchte, der wird vom kräftigen aber dennoch sparsamen SLK 250 CDI begeistert sein – wir waren es jedenfalls bereits bei unserem Schnelltest.
Unser Dank geht erneut an Sven, der uns diesen Test ermöglicht hat.
Wir haben uns über Ihren Bericht sehr gefreut. Er ist auch Klasse!