Im Sonnenlicht betrachte ich eben meine frisch gewechselten Bremsen, da fällt der Blick auf die Felgen. Die sind dort, wo die Schrauben sitzen, verkratzt. Offensichtlich hat man beim Demontieren der Räder im Rahmen des Bremsenwechsels eine Nuss ohne Kunststoffummantelung an den Radschrauben verwendet. Nun habe ich an beiden Vorderrädern diese Kratzer. Beim Abholen des SLK habe ich das nicht bemerkt weil die Felgen vom Bremsstaub verschmutzt waren und es trübe und bewölkt war. Die Sonne hat mich darauf aufmerksam gemacht.
Wieder zuhause angekommen reinige ich erstmal die Befestigungslöcher und gehe dann mit einer Politur drüber. Die Kratzer aber bleiben also fahre ich umgehend zum Autohof und zeige das Malheur dem Chef. Der wiegelt erst ab, dann muss er eingestehen, dass das so nicht in Ordnung ist. Wir einigen uns darauf, dass ich ihm die Räder im November bringe wenn der SLK stillgelegt ist. Dann will er die Kratzer rauspolieren. Kulanzhalber möchte er dafür gleich alle vier Räder aufpolieren. Er sucht akribisch nach Kratzern auf den Felgen, Zitat „Leichtmetallfelgen ohne Kratzer gibt es nicht“. Dann muss er feststellen, dass es sie sehr wohl gibt: Meine Räder sind makellos, bis auf die deutlichen Montagespuren eines Bremsenwechsels in seiner Werkstatt. Ich bin gespannt, ob er die Kratzer selber beheben kann, wenn nicht wird er sie wohl oder übel zu meinen Freunden in die Felgenklinik bringen und aufarbeiten lassen müssen – auf seine Kosten. Man sollte meinen, jede Autowerkstatt weiss, wie man mit Leichtmetallfelgen umgehen muss. Langsam aber sicher verliere ich den Glauben an deutsche Tugenden….